Schließung des Phosphorkreislauf

Ohne phosphorhaltige Düngemittel können wir nicht die Menge an Lebensmittel anbauen, die wir brauchen, aber gleichzeitig sind wir heute auf Importe aus äußerst problematischen Quellen angewiesen. Gleichzeitig enthalten unsere Abwassersysteme beträchtliche Mengen an Phosphor, die wieder in den Nahrungskreislauf zurückgeführt werden sollten.

Der von Ash2Phos extrahierte, hochwertige Phosphor (Reinheit über 98 %) wird in ein reines, nicht-kristallines Calciumphosphat mit der Bezeichnung RevoCaP umgewandelt.  

Dieses kann als Langzeitdünger, Tierfutterphosphat oder zur Weiterverarbeitung zu konventionellen Düngemitteln verwendet werden. Nebenprodukte sind Eisen(III)-chlorid, Aluminiumchemikalien und Sand.



 

Das Leben hängt von einer begrenzten, nicht erneuerbaren Ressource ab

Alle Lebewesen brauchen Phosphor zum Leben und Wachsen – Pflanzen und Tiere ebenso wie Menschen. Um ausreichend Lebensmittel zu produzieren, die unsere Gesellschaft brauchen, müssen wir daher in der Landwirtschaft Phosphor zuführen.

95 Prozent der weltweiten Phosphorvorkommen befinden sich unter Kontrolle von 10 Staaten – diese können somit die Preise kontrollieren und einige von ihnen sind politisch instabil. Bei abbaubarem Phosphatgestein handelt es sich um eine begrenzte, nicht erneuerbare Ressource, die – je nach Abbaugebiet – Schadstoffe wie Uran und Cadmium enthalten kann.  

Der abgebaute Phosphor wird dann in verschiedenen Industrien verarbeitet und eingesetzt, unter anderem dann in der Landwirtschaft als Düngemittel.  

Phosphor in unseren Abwassersystemen wird verschwendet

Unsere Abwassersysteme enthalten beträchtliche Mengen an Phosphor, die behandelt und wieder in Nahrungskreislauf und an die Industrie zurückgeführt werden sollten. Bislang wird der größte des in den Abwassersystemen enthaltenen Phosphors nicht weiter genutzt, bzw. sogar als Abfallstoff entsorgt. Der Phosphor in einer Kläranlage landet im Klärschlamm, der oft Verunreinigungen enthält, die wir nicht wieder in Umlauf bringen wollen. Deshalb muss ab 2029 der Klärschlamm aus größeren Kläranlagen in Deutschland separat verbrannt und der Phosphor aus der Asche recycelt werden.

Wenn wir in der Lage wären, den Phosphor in unserem Abwasser zu recyceln und in der Landwirtschaft wiederzuverwenden, könnten wir etwa 50 Prozent des benötigten Phosphors ersetzen. Auf diese Weise können wir erhebliche Ressourcen einsparen und die bereits geförderten Ressourcen immer wieder nutzen.

Gewinnung von Phosphor aus der Klärschlamm-Asche

Durch die Verbrennung des Klärschlamms werden die organischen Schadstoffe entfernt und gleichzeitig der Phosphor konzentriert.

Der Phosphor in der Asche liegt jedoch nicht in pflanzenverfügbarer Form vor und ist zudem mit Schwermetallen kontaminiert, die ebenfalls bei der Verbrennung angereichert wurden.

Ein klimafreundliches, sauberes und nachhaltiges Phosphorprodukt

Hier kommt die Ash2Phos-Technologie ins Spiel. Wir gewinnen den Phosphor als Calciumphosphat zurück und stellen eine hohe Produktqualität sicher gleichzeitig ein hochwertiges und sauberes Phosphorprodukt sicher, da unser Verfahren eine Entgiftungsstufe beinhaltet. Diese entfernt mehr als 96 Prozent der Schadstoffe.

Die Ash2Phos-Technologie ermöglicht es, vor Ort, sauberes und sicheres Calciumphosphat herzustellen, das sowohl für die konventionelle Landwirtschaft und den ökologischen Landbau, als auch für dein Einsatz als Futterphosphat geeignet ist.

Nicht nur Phosphor wird zurückgewonnen

Die Ash2Phos-Technologie umfasst auch Stufen zur Rückgewinnung von Eisen und Aluminium aus der Klärschlamm-Asche – als Eisenchlorid (FeCl3) und Natriumaluminat (NaAlO2).

Diese Nebenprodukte werden in gereinigter, marktreifer Qualität zurückgewonnen und können entweder direkt als Koagulationsmittel in der Abwasserreinigung oder in der chemischen Industrie als Basis für eine Vielzahl von Produktionsprozessen eingesetzt werden.

Daher trägt das Ash2Phos-Verfahren auch zur Kreislaufwirtschaft und zu einer Verringerung des Primärressourcenverbrauchs in diesen Industrien bei.

Revocap eignet sich zur Verwendung als:

  • Futterphosphat (aufgrund seiner Reinheit und guten Verdaulichkeit).
  • Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Düngemitteln für die konventionelle Landwirtschaft, als Ersatz von Phosphatgestein.
  • Phosphorquelle im ökologischen Landbau (aufgrund seiner langsamen Freisetzungseigenschaften).
  • Rohprodukt für industrielle Anwendungen.

Neben dem Calciumphosphat werden mit dem Ash2Phos-Verfahren auch Eisen- und Aluminiumprodukte sowie Sand recycelt, die sich für industrielle Zwecke eignen:

  • als Flockungsmittel in der Abwasserbehandlung oder in der chemischen Industrie als Grundlage für eine Vielzahl von Produktionsprozessen. Auch für Flammschutzmittel und Reinigungsmittel geeignet.
  • Ersatz von Zement (bis zu 20 Prozent) in Beton.